Ausfaler Tor

(auch: Ausfaler Tor, vom deutschen Wort Ausfallstor abgeleitet) - eines der sieben erhalten gebliebenen Stadttore von Kaliningrad. Es liegt an der südwestlichen Ecke der Kreuzung des Gardistenprospekts und der Gornaya Straße (Rumyantseva st), in unmittelbarer Nähe des Denkmals für 1200 Gardisten.
Das ursprüngliche Tor, das sich ungefähr an der gleichen Stelle befand, wurde in den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts gebaut, als ein Schutzwall um die Stadt errichtet wurde. Später wurde das Tor im Jahre 1866 im Stil der Backsteingotik neugebaut. Das im 19. Jahrhundert errichtete Ausfalsky-Tor ließ nur Fußgänger durch und war im Vergleich zu den übrigen Stadttoren von geringerer Bedeutung (davon zeugt beispielsweise unzureichende architektonische Gestaltung). Das neue Ausfalsky-Tor entwarf der Architekt Ludwig von Aster. Anfangs grenzte das Tor an den Schutzwall an und lag praktisch unter dem Bodenniveau. Im 20. Jahrhundert wurde der einzige Durchgang des Tors zugemauert. Wie alle anderen Stadttore wurde das Ausfalsky-Tor im Jahr 1910 von der Militärbehörde an die Stadt verkauft. Während des Krieges wurde das Ausfalsky-Tor als Kommandoposten für Militärtruppen umgerüstet. Die weitläufigen inneren Räumlichkeiten des Tors wurden durch Betonwände in separate Abteilungen unterteilt. Durchgänge zwischen den Abteilungen wurden mit hermetischen Schutztüren verschlossen.

Nach dem Krieg wurde das Tor als Lagerhaus genutzt, später als Luftschutzkeller für eine nahegelegene Polizeischule. Späterhin befand sich dort ein Abwassersammler. 1993 wurde auf der oberen Abdeckung des Tors, die in der gleichen Höhe mit der Fahrbahn des Gardistenprospekts liegt, eine orthodoxe Kapelle des Hl. Georg errichtet, die den sowjetischen Soldaten gewidmet ist,  die beim Sturmangriff von Königsberg gefallen sind.